Samstag, 8. Juni 2013

Von Omachi nach Miyakonojo

Während dem Morgenessen am Freitag konnten wir uns in der Lokalzeitung betrachten. Der Journalist vom vorherigen Tag hatte einen Bericht über unsere Tätigkeit geschrieben und sogleich veröffentlicht.

Viel Spass beim lesen-Gaetan ist zuständig für die Übersetzung

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Präsentation der Ergebnisse dieser Woche. Den gesamten Morgen nutzen wir für die Ausarbeitung einer Powerpoint Präsentation. Diese sollte den zukünftigen Bewirtschaftern des Arayama-Waldes einige Gedankenstützen bieten. 

Nach dem Mittagessen ging es sogleich in das angesprochene Waldstück. In diesem hatten wir am vorangegangenen Tag eine Anzeichnung vorgenommen. Diese galt es nun zu diskutieren. Auf Englisch war dies keine leichte Übung für uns. Wir besprachen die Grundsätze der Waldpflege und einige spezifische Situationen. 

Angeregte Diskussionen

Beim „Zvieri“ wurden wir weiter verwöhnt. Es gab Kaffee und Kuchen. An einem Beamer konnten wir anschliessend unsere Ergebnisse über die zukünftige Bewirtschaftung des Arayama-Wald vorstellen. Die Zuhörer waren sehr gespannt! Nach der Aussage „hunt as much as you can“, die sich auf die Jagd einer einheimischen Ziegenart bezog, war allgemeines Gelächter angesagt. 

Improvisierte Powerpoint-Präsentation

Unsere Vorstellung bot viel Anlass für Diskussionen. Insbesondere unsere Gedanken zur Arbeit mit modernen Maschinen wurde heftig diskutiert, verständlicherweise, wenn man bedenkt, dass bis vor einem Jahr ein Mann alleine die Bewirtschaftung von 250 Hektaren bewältigte. Zum Abschluss dieser Woche erhielten wir von allen beteiligten ein Feedback. Dies fiel äusserst positiv aus, was uns sehr erfreute.

Seilwindenunterstützter Forwarder mit einem Kubikmeter Ladekapazität

Das Mittagessen sowie das Abendessen waren eine Mischung aus thailändischen, japanischen und chinesischen Spezialitäten.  Zum Abendessen gab es das erste Mal Fleisch in unserer Lodge, was für den Metzgerssohn ein Hochgenuss war. Man kann sich kaum vorstellen, wie sehr man etwas geniessen kann, wenn man es nicht mehr jeden Tag vor der Nase hat.  

An den „Onsen“-Besuch haben wir uns mittlerweile schon gewöhnt, gewisse Herren hoffen jeden Abend aufs Neue, dass sie einige Kilos verloren haben. Beim anschliessenden Verzehr von mitgebrachter Schweizer Schokolade und dem Genuss von japanischem Bier, ist das aber schwer zu erreichen. Nach dem Nachtessen war unser Taktgefühl gefragt-wir spielten alle zusammen afrikanische Musik.

Charley Miyamoto in seinem Element

Am Samstag morgen war Abschied nehmen angesagt. Jedem von uns wurde eine Holzschnitzerei aus dem Arayama-Wald überreicht. Als Dank für die Gastfreundschaft, schenkten wir der Besitzerin ein Holztaschenmesser dass vom BZW Lyss gesponsert wurde-vielen Dank den Sponsoren :)

Abschiedsfoto in Omachi

Nach einer einstündigen Fahrt mit unserem Mietauto erreichten wir Nagano City. Dort besuchten wir den Zenko-ij Tempel. Dieses buddhistische Gebäude wurde im Jahre 670 n.Chr.erbaut. Auf diese Art und Weise, wurde uns einmal mehr bewusst, wie uralt die japanische Kultur und Traditionen sind. Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Winterspiele 1998 in Nagano, wurde rund um diesen Tempel durchgeführt. Während der Besichtigung wurden wir von einem einheimischen Guide geführt, welcher sich sichtlich an uns Schweizern erfreute. Wir waren die einzigen Nicht-Japaner die den Tempel besichtigten.

Drei Schweizer Mönche

Mit dem Hochgeschwindigkeitszug ging es wieder zurück nach Tokyo. Dieses Mal flogen wir vom Haneda-Flughafen, welcher der fünftgrösste Flughafen (nach Passagieraufkommen) der Welt ist. Nach 90 Minuten Flug, landeten wir in Miyazaki auf der Insel Kyushu. 

Mit einem neuen Mietauto fuhren wir in die Stadt Miyakonojo. Dies wird unser Aufenthaltsort für die nächsten sieben Wochen sein.

In einem japanischen "Fast-Food" Restaurant nahmen wir unser Nachtessen zu uns. Soviel wie heute, gab es schon lange nicht mehr zu essen. Die Grösse der Portionen waren unserem gewohnten europäischen Standard angepasst. Peter hat nun wieder neue Hoffnung geschöpft, doch nicht ausgehungert und abgemagert nach Hause zu kommen ;)

Die Freude steht Ihnen ins Gesicht geschrieben

Um 20 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft. Während unserem Aufenthalt in Miyakonojo dürfen wir bei unserem Guide und Übersetzer Yuya wohnen. Dieser wohnt mit seiner Frau und der einjährigen Tochter erst seit kurzem in diesem Haus.
Mehr zu unserer neuen Bleibe werden wir mit Sicherheit bald posten.

Morgen Sonntag ist Frühsport angesagt-damit der japanische "Fast-Food" nicht auf den Rippen hängenbleibt. Und falls doch-einfach zur Gewissensberuhigung ;)

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