Mittwoch, 19. Juni 2013

Der Welsch vs. Sugi ---> 1:0

Der Dienstag starteten wir mit einer Instruktion über die Motorsäge. Da die beiden Rookies (Anfänger) noch nie eine Motorsäge bedient hatten, mussten wir wirklich bei Null komma Null beginnen. Wir erklärten Ihnen auch alles Wissenswerte über die PSA (Persönliche Schutzausrüstung), die jedermann während Motorsägearbeiten zu tragen hat.

Nach dieser Instruktion und einer kurzen Pause, hiess es das erste Mal: Motorsäge starten!

Nachdem auch dieser Teil erfolgreich überstanden war, konnten wir mit den ersten einfachen Trennschnitten beginnen. Mit dem betriebseigenen „Forwarder“, wurden am Montag, auf unseren Wunsch hin, Zedernstämme mit und ohne Äste auf das Betriebsgelände geführt.

Die beiden Rookies hatten einen grossen Respekt vor den ersten praktischen Arbeiten mit der Motorsäge. Dies war durchaus verständlich, standen doch 11 Personen rund um den Übungsplatz. Zu allem Übel, wurde jede Minute des Tages auf Video festgehalten.

Sie meisterten aber auch diese Übung mit Bravour.
 
Kritische Blicke

Nach dem Mittagessen im klimatisierten Bürogebäude, ging es weiter mit dem Entasten der vorbereiteten Stämme.

Nach dem erklären der theoretischen Grundlagen und einer Demonstration, durften die Rookies wieder ans Werk. Erstaunlich schnell freundeten sie sich mit der Handhabung der Motorsäge an. Nach einem kurzen Feedback nach jedem Stamm, wurden die Bewegungen und die Abläufe immer flüssiger.

Nachdem das Wort „Challenge“ gefallen war, musste Martin an die Säge ran. Diese Showeinlage führte bei den Arbeitern zu grossem Staunen und einem kräftigen Applaus.

 
Wettkampffeeling

Vor dem Feierabend instruierte Gaetan zuerst die Funktionsweise des 2-Takt Motors und den täglichen Parkdienst an den Motorsägen.

Nach diesem erfolgreich absolvierten Tag und vielen neuen Eindrücken der Rookies, war „Feierabend“ angesagt.

Um 18:25 mussten wir wieder bereit sein für das Nachtessen im Restaurant, und einem anschliessenden Interview.

Das Nachtessen bestand ausschliesslich aus Fleisch, was unseren Mägen nicht nur gut bekam. Es war auch das erste Mal, das wir in den Genuss von rohem Pouletfleisch kamen, das nur mit Sojasauce beträufelt wurde. Kaum vorstellbar, aber gut war es.
 
Glückliche Gesichter :)

Das anschliessende Interview handelte von der Schweizerischen Forstausbildung und unseren persönlichen Erfahrungen. Die japanische Autorin schreibt zurzeit an einem Buch über die Ausbildung in der Schweiz und den Möglichkeiten für Japan.

Am Mittwoch stand am Morgen erst eine 90-minütige Theorie über das Fällen eines Normalfalles auf dem Programm.

Anschliessend wurde gemeinsam die gesamte Holzereiausrüstung in die Autos verladen. Nach einer halbstündigen Verschiebung wurde durch Peter die gesamte Notfallorganisation und Signalisation des Holzschlages instruiert. Dann wurde gemeinsam die Entscheidungsfindung der groben Fällrichtung und die Baum-und Umgebungsbeurteilung besprochen.

Instruktion


Baumhöhe abschätzen


Strassensignalisation


Bedingt durch den starken Wind nach dem Mittagessen, mussten wir die Baumfällung abbrechen. Weiter unten im Tal waren die Bedingungen besser, und ein neues Vorführobjekt war schnell gefunden.

Gaetan fällte diese Sugi (Zeder) mustergültig. Mit einem Brusthöhendurchmesser von 65 cm, war dieser Baum vermutlich einer der grössten im gesamten Revier. Bedingt durch den erneut auftretenden Wind, konnten die beiden Rookies ihren ersten Baum noch nicht an diesem Tag fällen.


Well done Gaetan!

Sugi (Zeder)


Die gesamte Wochenplanung musste dadurch angepasst werden. Leider ist auch für den Donnerstag kein besseres Wetter in Sicht. Es wurde sogar von einem möglichen Taifun gesprochen.

Am Abend war erneut der tägliche Parkdienst an der Motorsäge angesagt.

Unsere Rücken liessen heute zum ersten Mal wieder ein Lauftraining zu. Dies war eine Wohltat.


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