Montag, 24. Juni 2013

Die vierte Woche hat begonnen

Am Donnerstag war der grosse Tag für die Rookies gekommen. Sie durften das erste Mal einen Baum fällen. Weil Yuya die ganze Zeit übersetzen musste, war es nicht möglich, mit beiden Rookies gleichzeitig einen Baum zu fällen. 
Nachdem die genaue Fällrichtung mit Peter bestimmt worden war und die Baumbeurteilung erfolgreich abgehandelt wurde, konnten die Arbeiten mit der Motorsäge für den ersten Rookie beginnen. Auch an diesem Tag schauten während der gesamten Instruktion zehn Leute zu. Dies war auch für uns sehr speziell.

Instruktion

Die erste Fallkerbe war zwar nicht ganz horizontal, ansonsten aber tadellos. Auch das Bestimmen des Bandes konnte mit dem Übersetzer gut erklärt werden. Nach einem perfekten gezogenen Fächerschnitt und einigen Hieben auf den Keil, flog die 25-Meter hohe Zeder präzise in die geplante Fällrichtung. Diese super Leistung entlockte den Anwesenden einen kräftigen Applaus. Der zweite Rookie wurde von Martin instruiert. Auch dieser Baum fiel präzise in die Fällrichtung. 

"Millimeterarbeit"

Am Nachmittag durften die Juniors ihre Bäume fällen. Auch hier begannen wir mit dem Bestimmen der Fällrichtung und der Baumbeurteilung. Weil die Juniors in den letzten zwei Jahren schon etliche Bäume gefällt hatten, ging es einiges schneller vonstatten. Das Fällen und Aufrüsten der Bäume lief auch bei den Juniors sehr gut. Normalerweise verwenden sie einen kleinen Hammer um die Keile in den Fällschnitt zu treiben. Weil sie damit nicht genug Power entwickeln können, ging es jeweils nicht lange, bis wir ihnen den Spalthammer zur Verfügung stellten. 

Nach diesem erfolgreichen Tag, welcher für alle sehr lehrreich war, ging es wieder zurück ins Office, wo der tägliche Parkdienst selbstständig durchgeführt wurde.

Wöchentlicher Parkdienst

Am Abend stand ein spezielles "Wilkommens-Barbecue" auf dem Plan. An drei Tischen wurde gegrillt, was das Herz begehrt. Wir drei Schweizer verteilten uns auf die Tische. Mit Händen, Füssen und unseren Englisch-Kenntnissen konnten wir uns gut verständigten. Es gab sehr viel Fleisch. Dazu konnte jeder Salat und Reis essen. 

Nachtessen :)

Grosse Freude

Auch Bier wurde getrunken, allerdings waren wir drei die einzigen, weil alle anderen noch nachhause fahren mussten. In Japan wird nur mit 0.0 Promille Auto gefahren. Die Stimmung war sehr gut und es wurde kaum über berufliches gesprochen.

Gruppenfoto

Am Freitag konnten die Juniors nochmals je einen Baum fällen. Zudem zeigte Peter noch die Schwachholzmethode mit dem Fällhebeeisen vor. Von dem vorhergesagten Taifun war bis auf die starken Regenschauer nichts zu spüren. Am Nachmittag wurde der wöchentliche Parkdienst durch Gaetan instruiert.  

Gesamthaft waren es sehr viele Informationen in wenigen Tagen, welche die Juniors und Rookies zu verarbeiten hatten. 

Am Abend wollte Peter eigentlich ein paar Schuhe kaufen. Vor dem Schuhgestell stehend merkte er sehr bald, dass es keine grösseren Schuhe als die Schuhgrösse 43 gibt. Somit muss das Unternehmen "Schuhe kaufen" warten, bis wir wieder zurück in der Schweiz sind. 

Zum Abschluss dieser Woche genossen wir drei ein Nachtessen im KFC mit anschliessendem Nachschlag im Mc Donalds. 

Am Samstag stand die Besichtigung des Vulkans Sakurajima auf dem Programm. Dieser ist einer der aktivsten Vulkane weltweit und bricht jährlich 800-1200 mal aus. Also mehrmals täglich. Aus diesem Grunde tragen auch alle Schulkinder in der Region einen Helm auf dem Schulweg und regelmässig sind Betonunterstände angebracht, die bei einem starken Ausbruch Leib und Leben schützen sollen.

Unterschlupf

1.8 Millionen Besucher sind jährlich auf der Vulkan-Halbinsel anzutreffen-wir waren aber an diesem Tag wieder einmal die einzigen Nicht-Japaner. Aber wir haben gemerkt dass die Japaner, die einige Worte Englisch sprechen, sehr offen sind und uns sofort in Beschlag genommen haben.

Mount Sakurajima



Am Nachmittag gingen wir in der Bucht kurz baden, diese Aktivität war aber von kurzer Dauer, da die Wasserqualität nicht sonderlich appetitlich war. Trotzdem war dies bei 30 Grad und 80 - 90 % Luftfeuchtigkeit eine gute Entscheidung gewesen.

Auf dem Nachhauseweg kauften wir uns das Zvieri in einem "Convenience Store" ein. Die Verkäuferinnen sprachen einige Worte Englisch und hatten eine riesen Freude dass sie von Ausländern besucht wurden. Beim Abschied winkte uns die gesamte Belegschaft hinterher :)

Mittagessen

Zuhause angelangt, sattelten wir unsere Bikes und machten uns auf den Weg ins Onsen. Kurz vor dem Eintreffen, brachte es Gaetan fertig, seinem hinteren Pneu den Garaus zu machen. Peter und Martin konnten sich ab dieser Situation kaum mehr auf den Fahrrädern halten :)

Als derselbe Herr danach mit der Sonnenbrille auf dem Kopf das Bad betrat, gab es kein Halten mehr, Bauchschmerzen ab dem vielen Lachen war die Folge :)

Peter und Martin radelten danach nach Hause und holten das Auto. Mit diesem transportierten wir das Bike nach Hause.

Nach einem weiteren McDonalds-Besuch, schwor sich Peter, nach der Rückkehr in die Schweiz 4 Monate lang keinen Fast-Food zu essen. Wers glaubt ;)

Der japanische Strassenverkehr macht uns auch immer weniger zu schaffen. An das Linksfahren haben wir uns bereits sehr gut gewöhnt. Und in Miyakonojo kennen wir uns bereits so gut aus, das wir den Heimweg selbständig wieder finden.

Das Surfen hat auch die beiden Anfänger in seinen Bann gezogen. Darum ging es am Sonntag wieder nach Aoshima. Dieses Mal cremten wir uns trotz bewölktem Wetter kräftig mit Sonnencreme ein und Martin bedeckte seinen spärlich bewachsenen Kopf sogar mit einem Baseball-Cap im Wasser.

Diese Vorsichtsmassnahme hat sich gelohnt. Ohne Sonnenbrand folgte am Abend wieder ein Onsenbesuch.
Dieses Mal wurden wir nicht wegen unseren verbrannten Rücken betrachtet, sondern halt einfach wieder weil wir die einzigen Ausländer weit und breit waren.

Am Montag besichtigten wir am Morgen einen Holzsubmissionsverkauf in Miyakonojo und am Nachmittag eine Nadelholzsägerei. Diese verarbeitet 55'000 Efm Holz pro Jahr zu Bauholz. Das spezielle für uns war die Art die Stämme einzuschneiden. Aber macht euch selber ein Bild:

Japanische Holzbalken

Nach der Besichtigung wurden wir durch den CEO persönlich nach unseren Eindrücken und den Unterschied zu Europäischen Sägereien befragt.

Laubholzverkauf

Mit einem weiteren "zerstörenden" Lauftraining beendeten wir den heutigen Tag. 

Wir entschuldigen uns für den langen Aussetzer. Leider war die Internetverbindung zu langsam um den Post hochzuladen.


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